stoffmarkt in peking

 

Mitte Dezember bin ich mit Any, einer Kollegin aus der französischen Abteilung in den Pekinger Norden gefahren. Sie hatte gehört, dass es dort einen Stoffmarkt geben soll, auf dem alles sehr billig verkauft wird. Und sie hatte recht.

Nach einer halben Weltreise aus dem Westen der Stadt in den Norden, mitten im Wochenendverkehr, sind wir endlich dort. In einem großen fünfstöckigen Haus befinden sich Massen von Stoffläden. Dicht drängen sich in langen Gängen die kleinen Geschäfte aneinander. Manche sind nur 5–10 Quadratmeter groß. Wenn man sich umdrehen will, muss man aufpassen, dass man nicht aus Versehen eine Schaufensterpuppe umreißt. Überall herrscht geschäftiges Treiben und es wird gehandelt, wie auf einem Basar. Obwohl die Läden teilweise sehr klein sind, findet man hier alles, was das Schneiderherz begehrt. Nicht nur bunte Seide, weichen Kaschmir oder bedruckte Baumwollstoffe, sondern auch Kurzwaren in jeder Form. Das beste ist, dass man sich Kleider schneidern und Pullover stricken lassen kann. Man wird vermessen, sucht sich Stoff oder Wolle aus und kann die fertigen Sachen nach ein bis zwei Wochen abholen.

Ich habe dann auch gleich zugeschlagen und einen Baumwollstoff für Susi von der kinderzimmercompany mitgenommen. Mal schauen, was sie daraus macht.

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gulou und houhai

 

Am Sonntag haben mich meine Mitbewohnerin und zwei ihrer Kolleginnen in die Gegend um den alten Trommelturm (gulou) nördlich der Innenstadt mitgenommen. Wir haben uns dann in einem kleinen Café erst mal mit Kuchen und Tee gestärkt, bevor wir uns ins Getümmel gestürzt haben. In dem Viertel rund um den Trommelturm sieht es noch so aus, wie man sich Peking vorstellt. Kleine einstöckige Häuser, verwinkelte schmale Gässchen und kleine Garküchen. In den Gässchen haben sich zwar mittlerweile auch Souvenirläden niedergelassen, aber das tut dem Charme der Gegend keinen Abbruch. Der Chinakitsch, der hier verkauft wird passt irgendwie doch dazu. Über einen kleinen Kanal kommt man an den Houhai, den hinteren See, an dessen beiden Uferseiten Trauerweiden wachsen und an dessen südöstlichem Teil viele Kneipen und Restaurants sind. Trotz der vielen Spaziergänger, die alle die Wintersonne genossen, war es sehr entspannt. In diese Gegend wird es mich bestimmt noch öfter verschlagen. Vor allem im Frühjahr, wenn man am Ufer sitzen und Bier trinken kann.

Letzte Woche hatte ich auch noch ein typisch chinesisches Erlebnis. Mein erstes offizielles Mittagessen, zu dem einer der stellvertretenden Chefredakteure des Senders geladen hatte. Wir kamen, wie es sich für die deutsche Abteilung gehört, als erstes im Restaurant an und wurden dann erst mal zu einem der zahlreichen Bankett-Räume geleitet. Dann ging alles seinen Gang, inklusive einer Rede, vieler unterschiedlicher leckerer Gerichte, nettem Geplauder und pausenlosem Anstoßen mit Rotwein. Dabei gingen einige der Herren ständig von einem Tisch zum anderen, um auch jedem persönlich Zuzuprosten. Man konnte dabei sehr schön die Hierarchien beobachten. Als wir wieder im Sender ankamen, war ich tatsächlich etwas beschwipst. Diese Trinkerei am Mittag ist einfach nichts für mich. Aber daran muss ich mich wohl gewöhnen. Nett war es auf alle Fälle.

Morgen früh fahre ich nochmal zur Öffentlichen Sicherheit, um mein Visum abzuholen. Dann ist der Großteil des ganzen Organisationskrams vorbei. Puh!!!

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abend und nacht in peking

 

 

Hier ein paar Eindrücke aus der Zeit zwischen 17:00 und 22:00. Den Blick auf die Hochhäuser (ab Bild 6) habe ich aus dem Wohnzimmerfenster. Aus dem Schlafzimmerfenster sieht man auf den Sender (letztes Bild). Da ich heute Abend in ein anderes Zimmer ziehe, wird es in Zukunft etwas anders aussehen.

Die anderen Fotos sind in der Innenstadt von Peking entstanden, nachdem ich auf dem Weihnachts-
markt der deutschen Botschaft war. Sie hatten im Hof einen Markt nach deutschem Vorbild aufgebaut. Mit Glühwein, Bratwurst, Plätzchen und allerlei Weihnachtskitsch. Fast wie daheim. Lustigerweise habe ich dort auch einen ehemaligen Kommilitonen wiedergetroffen, der seit einiger Zeit in Peking wohnt. Insgesamt war die Veranstaltung sehr skurril aber nett. Und es scheint sich rumgesprochen zu haben, da der Weihnachtsmarkt brechend voll war. Man musste mehr als eine halbe Stunde warten, um reinzukommen.

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